Darmpilz – Wissenswerte Informationen einer Darmpilzinfektion

Eine Pilzinfektion durch Haut- oder Nagelpilze (Dermatomykose) ist meist an typischen Symptomen wie Hautrötung, Juckreiz und Bläschenbildung erkennbar. Die Darmpilzinfektion, die in der Regel durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen wird, ist sehr viel schwieriger zu diagnostizieren. Eine Vielzahl eher untypischer Symptome, deren Auftreten auch anderen Krankheiten zugeordnet werden kann, erschwert eine eindeutige Diagnose. Darüber hinaus ist eine Besiedelung des Darms mit Candida albicans, die meist auch der Auslöser für eine Pilzinfektion des Darms sind, bei bis zu 90 Prozent der Bevölkerung zu finden, ohne dass von einer Hefepilzinfektion gesprochen werden kann. Die Besiedelung des Darms mit den normalerweise harmlosen Hefepilzen weitet sich erst dann zu einer behandlungsnötigen Infektion aus. Wenn bestimmte Voraussetzungen wie geschwächtes Immunsystem, gestörte Darmflora, entsprechendes „Nahrungsangebot“ oder sonstige Voraussetzungen, die den Darmpilz gegenüber den konkurrierenden Mikroben begünstigt, eintreten.

 

Welche Umstände begünstigen eine Hefepilzinfektion im Darm?

Die Entstehung und Entwicklung einer Kandidose, auch Candidose oder Kandidamykose, wie die Infektionen mit dem Hefepilz Candida bezeichnet werden. Ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Die erste Grundvoraussetzung ist die, dass die Darmschleimhaut in mindestens geringem Umfang mit Hefepilzen aus der Candidafamilie besiedelt ist. Falls die Besiedelung noch nicht erfolgte, kann sie sich allerdings aufgrund der Allgegenwärtigkeit der Pilzsporen und für sie günstigen Wachstumsbedingungen schnell einstellen. Weitere Lebensumstände, die aus einer harmlosen Besiedelung des Darmspilzes eine behandlungsnötige Infektion entstehen lassen können. Sind ein geschwächtes Immunsystem, eine Behandlung mit Breitbandantibiotika und eine zuckerreiche, vitalstoffarme Ernährung sowie Umweltgifte und exzessiver Alkoholkonsum sowie Nikotinabusus.

 

Schwächungen des Immunsystems begünstigen Pilze im Darm Darmpilz

Einer der wichtigsten Gründe für die Besiedelung des Darms mit Pilzen in eine manifeste Hefepilzinfektion, ist ein geschwächtes Immunsystem. Das Immunsystem kann beispielsweise durch eine andere gravierende Krankheit stark belastet oder selbst Ziel eines Angriffs sein, wie bei der Immunschwächekrankheit AIDS. Häufiger allerdings ist ein geschwächtes Immunsystem das Ergebnis nicht vermeidbarer Nebenwirkung einer medikamentösen Behandlung, z. B. einer Chemotherapie. Das Immunsystem von Transplantationspatienten wird absichtlich supprimiert, um mögliche Abstoßungsreaktionen des fremden Gewebes zu verhindern.

Auch allergische Reaktionen deuten auf ein geschwächtes und fehlgeleitetes Immunsystem hin, weil es auf bestimmte Stoffe (Allergene) übermäßig reagiert, was eine allgemeine Schwächung herbeiführt. Ähnliche Auswirkungen haben auch Autoimmunreaktionen. Bei Autoimmunreaktionen greift das fehlgeleitete Immunsystem körpereigenes Gewebe an. Sehr viel häufiger wird das Immunsystem allerdings durch ungünstige Lebensumstände wie chronischer Stress, Bewegungsmangel, Nikotin- und Alkoholabusus und eine unausgewogene, zuckerreiche und vitalstoffarme Ernährung geschwächt. Wenn sich Hefepilze wie Candida albicans im Darm festgesetzt haben, spielt die Ernährung für eine weitere Ausbreitung eine große Rolle, weil sie auf Zucker oder andere leicht verdauliche Kohlenhydrate angewiesen sind.

 

Warum begünstigen Antibiotika Darmpilze wie den Candida?

Ein weiterer Hauptgrund für eine Begünstigung einer Infektion mit Darmpilzen sind Antibiotika Behandlungen, vor allem Therapien mit Breitbandantibiotika. Die Breitbandantibiotika helfen dem Immunsystem, pathogene Keime, die möglicherweise eine akute Infektion ausgelöst haben, zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Leider können die Breitbandantibiotika nicht zwischen pathogenen und nützlichen Bakterien unterscheiden, so dass auch nützliche Darmbakterien geschädigt werden. Daraus folgt, dass die Darmflora insgesamt in ihrer Abwehr gegen Pilze geschwächt wird. Hefepilze selbst sind unempfindlich gegen Antibiotika und werden von ihnen nicht beeinträchtigt.

 

Warum hat die Ernährung Einfluss auf den Darmpilz?

Pilze im Darm sind auf Zucker als Energiezufuhr für ihren eigenen Stoffwechsel angewiesen. Dabei ist vor allem an Saccharose gedacht, dem Zucker, der aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr hergestellt wird. Auch andere leicht verdauliche Kohlenhydrate werden im Darm zunächst zu Saccharose abgebaut und stehen damit ebenfalls dem Darmpilz zur Verfügung. Selbst der Fruchtzucker von süßen Früchten (Fructose) dient dem Pilz als Nahrungsquelle. Mit Ausnahme von sauren Äpfeln, Zitronen, Grapefruits und Pampelmusen sollten süße Früchte in einer Antipilzdiät nicht enthalten sein. Allerdings gibt es eine Zuckerart, die Hefepilze nicht verwerten können und deshalb beispielsweise in einer Candida Diät enthalten sein dürfen, sofern keine Unverträglichkeit gegenüber diesem Zucker besteht. Es handelt sich um Laktose, die in der Milch enthalten ist. Darmpilze verfügen nicht über das notwendige Abbauenzym Laktase, mit dessen Hilfe die Laktose aufgespalten und anschließend verstoffwechselt werden kann.

Insgesamt spielt bei einer medikamentösen Darmpilzbehandlung die Ernährung als Begleittherapie eine wichtige Rolle. Das kommt daher, da Medikamente allein den Darmpilz bei ungebremstem Zuckerangebot im Darm nicht nachhaltig ausschalten können. Wichtig sind auch Ballaststoffe in der Nahrung, die den Darm zu einer verstärkten Eigenbewegung (Peristaltik) anregen. Und so zu einer zügigen Passage des Nahrungsbreis führen und die Chance besteht, dass die unverdaulichen Partikel Hefepilze mechanisch „mitnehmen“ und ausschwemmen.

 

Wie setzt sich eine Candida Diät zusammen?

Darmpilz Diät

Bei einer persönlich zusammengestellten Diät zur begleitenden Antipilztherapie werden folgende Ziele verfolgt:

Das Angebot an Zucker und sonstigen leicht verdaulichen Kohlenhydraten sollte auf ein Minimum reduziert werden, um dem Darmpilz ein möglichst knappes Nahrungsangebot zu bieten. Das Immunsystem sollte durch eine möglichst abwechslungsreiche und vielfach naturbelassene Nahrung gestärkt werden. Dazu gehören auch mineralstoffreiche Obst- und Gemüsesorten, die auch Enzyme und weitere gesundheitsrelevante sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Zink, Magnesium, Calcium und Eisen sollte geachtet werden. Um dem Immunsystem bestmögliche Voraussetzungen zu geben für die Eindämmung des Darmpilzes. Günstig sind ebenfalls natürlich belassene fermentierte Lebensmittel sowie Milch- und Käseprodukte. Zum Einen können die Pilze im Darm die enthaltene Laktose nicht aufspalten und verwerten. Und zum Andrem liefern die Milchprodukte wertvolle Proteine.

Wichtiger Bestandteil einer Candida Diät sind ungesüßte Vollkornprodukte, beispielsweise Roggen-Vollkornbrot und andere Sauerteigbrotsorten. Zur Unterstützung der Wirkung der „Diät“ sollte auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit geachtet werden. Auch Kaffee, Tee und Kräutertees ohne Zucker sind durchaus erlaubt. Wer gerne Fleisch und Wurstwaren auf seinem Speisezettel sieht, braucht seine diesbezüglichen Essgewohnheiten nicht umzustellen. Sofern auf Produkte mit Zuckerzusatz verzichtet wird. Auf die gewohnten kaltgepressten Öle, die möglichst viele Omega 3 Fettsäuren enthalten sollten, sowie auf die üblichen Fette wie Butter und Schmalz mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren braucht ebenfalls nicht verzichtet zu werden. Lediglich Brat- und Backfette mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren sollten durch Öle und Fette mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren ersetzt werden.

Es ist empfehlenswert, während der Antipilzdiät alkoholische Getränke einschließlich Wein und Bier strikt zu meiden. Und ebenso Produkte aus Weißmehl oder stärkehaltige Gemüsesorten, weil Weißmehl und Stärke zu Zucker abgebaut werden und dem Pilz im Darm das Leben erleichtern anstatt zu erschweren.