Infektion mit Hefepilzen

Von einem Hefepilz haben die meisten Menschen schon einmal etwas gehört. Wer sich allerdings effektiv vor einer Infektion der Haut, der Schleimhäute oder der Organe mit dem Pilz schützen möchte, der sollte sich vorab über mögliche Wege für eine Infektion und über die Gefährlichkeit sowie die mögliche Ansteckung informieren. Je ausgeprägter das spezifische Wissen ist, desto schneller können die Symptome korrekt zugeordnet werden.

Das Wichtigste zur Infektion mit Hefepilzen in Kürze

  • Jeder Mensch trägt Hefepilze auf seiner Haut und auf der Schleimhaut mit sich.
  • Hefepilze auf der Haut können gut medikamentös behandelt werden.
  • Die Pilze sind nur für Menschen mit einem schwachen Immunsystem gefährlich.
  • Andere Menschen können sich bei Körperkontakt mit dem Hefepilz eventuell infizieren.

Was sind Hefepilze und wie viele gibt es überhaupt?

Dass auf der menschlichen Haut und vor allem auf den Schleimhäuten Hefepilze leben, ist vollkommen normal. Solange die betreffende Person gesund ist, stellt diese Besiedlung überhaupt kein Problem dar. Zu der gefürchteten Krankheit namens Candidose – also zu einer nicht mehr intakten Hautflora durch zu viele Hefepilze – kommt es nur in einzelnen Fällen.

Sobald die Haut in den Regionen Nase, Rachen, Mund, im Magen-Darm-Bereich oder im Bereich des Geschlechtsorgans allerdings angegriffen ist, können sich hier die Pilze schlagartig vermehren. Dann spricht man von einem Hefepilz.

Der Hefepilz selbst gehört zu den sogenannten Schlauchpilzen. Er vermehrt sich durch eine Teilung der einzelnen Pilze bzw. durch eine Sprossung. Hefepilze können anaerob überleben. Das bedeutet, dass deren Stoffwechseln sowohl mit, als auch ohne Sauerstoff arbeiten kann.

Insgesamt gibt es rund 700 verschiedene Hefearten, wahrscheinlich sogar mehr. Im Laufe der Zeit werden immer neue Arten entdeckt, welche inzwischen aus über 5.000 verschiedenen Stämmen entstanden sind.

An welchen Stellen kann man sich mit dem Hefepilz infizieren?

Generell fühlen sich die Hefepilze überall dort wohl, wo sie geschützt leben und sich vermehren können. Das ist zum Beispiel bei Hautfalten der Fall, die feucht und warm bleiben.

Auch in der Scheide können Hefepilze sich ungehindert verbreiten, wenn die Flora aus dem Gleichgewicht kommt. Gleiches gilt für den Penis.

Sogar im Mund tritt der Hefepilz hin und wieder auf, wenn eine akute Krankheit vorliegt. Befindet sich der Pilz direkt im Mundraum, so spricht man auch von sogenannten Mundsoor. Alternativ hierzu kann sich der Pilz außen am Mund ausbreiten. Rissige und schmerzende Mundwinkel sind eine mögliche Folge.

Verläuft die Infektion mit dem Hefepilz chronisch, so kann sich der Pilz auch im Gesicht vermehren. Meistens sind die Bereiche der Nase und der Stirn betroffen.

Typische Symptome bei der Infektion mit Hefepilz

Die Symptome richten sich vor allem danach, welche Hautstellen konkret betroffen sind. Kommen die Hefepilze in der Scheide vor, so macht sich das zum einen durch einen weißlichen Ausfluss und zum anderen durch starken Juckreiz bemerkbar.

Tritt der Hefepilz im Bereich des Gesichts auf, entstehen rote Pusteln, die im schlimmsten Fall mit Eiter gefüllt sein können. Die Areale verdicken, wenn es sich um ein fortgeschrittenes Stadium handelt.

Hat sich der Hefepilz im Mundraum schlagartig vermehrt, dann merken das Betroffene anhand von Flecken auf der Zunge und auf der Innenseite der Wangen. Zudem berichte viele Menschen von einem unangenehmen Geschmack über eine längere Zeit sowie von einem pelzigen Gefühl.

Sind Infektionen mit dem Hefepilz eventuell gefährlich?

Die Infektion kann generell gut behandelt werden. Allerdings kommt es hier in erster Linie auf die Art des Hefepilzes an. Auch der gesundheitliche Zustand des Betroffenen spielt eine große Rolle. Generell gilt: Je jünger und vitaler der Mensch ist, desto weniger kann ihm der Hefepilz anhaben. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem laufen eher Gefahr, den Hefepilz nicht auf Anhieb in den Griff zu bekommen.

Können Hefepilze auf der Haut und Schleimhaut bekämpft werden?

Wenn die Infektion von einem Arzt festgestellt wurde, so kann direkt die Behandlung eingeleitet werden. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto eher kann die Vermehrung gestoppt werden. Meistens arbeiten die Mediziner mit Medikamenten, die pilzhemmend wirken. Diese werden entweder als Tabletten oder als Salben verabreicht.

Kommt es zu einer Infektion im Bereich des Mundes kann auch eine pilzhemmende Mundspülung eingesetzt werden. Gegen den Hefepilz in der Scheide gibt es spezielle Zäpfchen, die lokal wirken.

Wichtig bei der Behandlung ist, dass Patienten die Medikamente so lange nehmen, wie es vom Arzt empfohlen wurde. Oftmals werden die Medikamente frühzeitig abgesetzt, weil die sichtbaren Symptome verschwinden. In diesem Fall kann es zu einer erneuten Ausbreitung des Hefepilzes kommen.

Neben der Behandlung der betroffenen Person ist es auch wichtig, entsprechende hygienische Maßnahmen durchzuführen. Dazu gehört das Waschen von Kleidung sowie Handtüchern auf möglichst hohen Temperaturen.

Besteht eine akute Ansteckungsgefahr bei Hefepilzen auf der Haut?

Generell sind Hefepilze nicht hochansteckend. Das bedeutet, dass der direkte Kontakt zu anderen Menschen nicht vom Mediziner grundsätzlich verboten wird. Auch hier sollte man bedenken: Alle Menschen tragen eine geringe Anzahl von Hefepilzen auf der Haut!

Allerdings können sich Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sehr wohl mit dem Hefepilz anstecken. In diesem Fall kann die körpereigene Abwehr nicht mehr dafür Sorge tragen, dass das überschießende Wachstum des Hefepilzes vermieden wird.

Betroffene können sich theoretisch auch während oder nach einer Behandlung selbst wieder anstecken. Gleiches gilt für Personen, die im gleichen Haushalt leben. Die Übertragung erfolgt bei direktem Körperkontakt oder bei der gemeinsamen Nutzung bestimmter Gegenstände. Aus diesem Grund ist es wichtig, während der Behandlung Bettbezüge, Handtücher und anderes regelmäßig zu wechseln. Ein wenig mehr Hygiene schadet in dieser Phase nicht.

Hefepilze im Darm

Nicht nur auf der Haut, sondern auch im Darm kann es zu einer Überbesiedlung durch eine Hefepilzart kommen. Besonders verbreitet ist der sogenannte Candida Albicans. Diese fühlt sich im Schutz der Schleimhäute im Bereich des menschlichen Darms besonders wohl. Hier findet der Pilz optimale Bedingungen zum Leben und Verbreiten vor, weil es entsprechende Nischen gibt. Generell ist der Pilz auf warme Schleimhäute angewiesen, um überhaupt über einen längeren Zeitraum überleben zu können.

Der Candida Albicans kann bei den meisten Menschen nachgewiesen werden, obwohl diese theoretisch vollkommen gesund sind. Unangenehm wird es erst dann, wenn sich der Hefepilz allzu schnell vermehrt. Das geschieht, wenn die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Andere Mikroorganismen und das menschliche Immunsystem können das Wachstum dann nicht mehr ausreichend gut eingrenzen.

Zu den typischen Beschwerden beim Darmpilz zählen Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen. Ist die Verbreitung der Pilze bereits recht weit fortgeschritten, so können auch Symptome auftreten, die sich nicht direkt dem Darm zuordnen lassen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Depressionen und sogar eine Erkrankung der Leber.

Wir empfehlen nach der Konsultation eines Arztes, der ein Pilzmittel verschreiben wird, auch eine Candida Diät. Das Pilzmittel kann vor allem dann richtig helfen, wenn gleichzeitig der Körper mittels einer ausgewogenen zuckerarmen Diät unterstützt wird.

Ist der Darmpilz Candida Albicans ansteckend?

Menschen können sich durch den direkten Kontakt mit einem vom Darmpilz befallenen Patienten anstecken. Außerdem kann die Ansteckung durch Gegenstände passieren, die gemeinsam genutzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Geschirr, Handtücher, Bettzeug und Duschschwämme.

In der Luft befinden sich keine Darmpilze. Durch das bloße Sprechen oder Zusammensein mit einem Betroffenen können sich Menschen daher nicht anstecken. Beim Geschlechtsverkehr kann es allerdings durchaus zu einer Ansteckung kommen.