Was ist der Candida-Pilz?
Der Begriff Candida bezeichnet eine Gruppe von Hefepilzen, die etwa 150 Arten umfasst. Natürlicherweise leben Candida-Pilze in den Schleimhäuten von Insekten, Wirbeltieren und Menschen. Manche Arten leben symbiotisch mit ihrem Wirt zusammen und stellen zum Beispiel einen natürlichen Bestandteil der Darmflora dar. Andere wirken unter bestimmten Bedingungen pathogen und können Krankheiten, sogenannte Candidosen, verursachen. Der wohl bekannteste und für den Menschen bedeutendste Vertreter der Candida-Pilze ist Candida albicans.
Eigenschaften des Candida-Pilzes
Grundsätzlich haben Pilze wie auch der Candida Hefepilz einen sinnvollen natürlichen Nutzen. Sie sind dafür verantwortlich, Abfallprodukte, die in der Natur vorkommen, abzubauen. Dafür benötigen sie ein bestimmtes Milieu, welches sich zum Beispiel in einem für sie optimalen PH-Wert äußert. Ist ein Organismus durch Toxine belastet, sind die Bedingungen für eine übermäßige Ausbreitung des Candida-Pilzes geschaffen, wodurch das natürliche Gleichgewicht der körpereigenen Mikroben gestört wird. Dies kann zu schweren Infektionen führen.
Im Gegensatz zu anderen Pilzen pflanzt sich der Candida-Pilz nicht durch Sporen fort, sondern durch ungeschlechtliche Zellteilung, wodurch er sich rasch ausbreiten kann.
Vorkommen des Candida-Pilzes
Der Candida Hefepilz füht sich insbesondere an warmen und feuchten Körperstellen wohl. Ein Candida-Befall ist beim Menschen überwiegend in den Schleimhäuten der Genitalien, des Darms oder des Mund-Rachen-Bereichs nachzuweisen. Etwa 75% gesunder Menschen sind Träger des Pilzes. Bei jedem zweiten Gesunden kann der Candida-Pilz im Darm (Symptome Candida Darmpilz im nächsten großen Absatz) nachgewiesen werden.
Merkmale eines Candida-Befalls
Candida albicans kommt aus dem Lateinischen und heißt so viel wie glänzend weiß, was damit zusammenhängt, dass der Pilz neben einer Rötung auch einen weißlichen Belag an den befallenen Stellen verursacht.
In der Regel ruft der Candida-Pilz bei mäßigem Befall keine Symptome hervor und bleibt unerkannt. Gerät die Candida-Population jedoch außer Kontrolle, kann sich dies in verschiedenen Symptomen äußern. Das Symptombild ist dabei abhängig von der betroffenen Stelle.
Darmpilz Candida
In den meisten Fällen ist der Darm von einer Candida-Infektion betroffen. Wird die Infektion nicht behandelt oder ist das Immunsystem des Patienten geschwächt, kann sich die Erkrankung aber auch auf den ganzen Körper ausbreiten. Die Symptome können dabei vielseitig sein. Naben Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Kopfschmerzen oder Müdigkeit wird Candida albicans durchaus auch mit schwerwiegenderen Symptomatiken wie Asthma, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Nierenschäden in Verbindung gebracht. Eine schwere generaliserte, also den ganzen Körper betreffende, Infektion kann im schlimmsten Fall auch zum Tode führen.
Welche Symptome verursacht der Candida Darmpilz?
Beeinträchtigungen im Verdauungstrakt
Ein Befall mit dem Hefepilz Candida äußert sich in der Regel anhand einer gestörten Magen-Darmflora. Aufgrund der Infektion kann die Nahrung nicht wie gewohnt verdaut werden und es zeigen sich die für diese Erkrankung charakteristischen Beschwerden. Betroffene leiden oft unter Blähungen und einem Blähbauch, Sodbrennen, Problemen beim Stuhlgang, Bauchkrämpfen oder Schmerzen im Oberbauch. Ein ständiger Wechsel von Durchfall und Verstopfung ist ein typisches Symptom eines Candida Befalls. Blut, Schleim und nicht verdaute Lebensmittelreste im Stuhl können ebenfalls ein Anzeichen einer Pilzerkrankung durch Candida sein.
Weniger auffällige Symptome sind regelmäßige Heißhungeranfälle, welche außerdem bei einem Befall mit Candida kennzeichnend sind und meist unwissentlich anderen Ursachen zugeschrieben werden. Ein häufiges Völlegefühl und vielfaches Aufstoßen nach Mahlzeiten kann zusätzlich auftreten, ohne dass Betroffene einen Zusammenhang herstellen. Zudem ist die Entwicklung einer verstärkten Alkoholunverträglichkeit möglich.
Schleimhäute bieten einen idealen Nährboden
Da sich Hefepilze wie der Erreger Candida Albicans besonders gut in feuchten und warmen Arealen vermehren, sind bei einem Befall meist die Schleimhäute des menschlichen Organismus betroffen. Die Magen- und Darmschleimhaut bieten optimale Bedingungen, wodurch sich der Hefepilz bei geschwächtem Immunsystem in erster Linie hier einnistet.
Neben Beschwerden innerhalb des Magen-Darm-Trakts kann auch der Darmausgang betroffen sein. Ständiges Jucken im Afterbereich ist ein bekanntes Symptom eines Befalls mit Hefepilzen sowie Hämorrhoiden. Bei Frauen ist die Vaginalschleimhaut gefährdet. Vermehrt auftretende Scheidenpilze zählen zu den durch beispielsweise Candida Albicans hervorgerufenen Symptomen.
Kontinuierlicher Mangel an Nährstoffen
Sind große Bereiche des Darms mit Hefepilzen des Typs Candida überwachsen, wird die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen deutlich erschwert. Lebensnotwendige Vitamine wie Vitamin D oder B-Vitamine sind bei vielen Erkrankten in auffallend verminderter Menge zu finden. Liegt wiederholt ein Mangel an Zink und Eisen vor, kann ebenfalls ein Befall mit Candida Auslöser dafür sein. Zudem ist die Aufnahme von Jod, Magnesium und Kalzium eingeschränkt.
Ein Mangel an Nährstoffen ist anfangs ein eher unauffälliges Symptom bei einer Pilzerkrankung des Darms. Mangelerscheinungen machen sich meistens erst über einen gewissen Zeitraum bemerkbar. Kopfschmerzen und andauernde Müdigkeit können ein Indiz sein, dass dem Körper essenzielle Stoffe fehlen. Ein stetiger Mangel an Magnesium und Kalzium kann mitunter zu Muskelkrämpfen und Fühlstörungen wie Kribbeln in den Armen und Händen führen.
Auswirkungen einer Pilzerkrankung auf das Hautbild und die Psyche
Hautveränderungen können durch einen Befall mit Hefepilzen ausgelöst werden. Ein geschwächtes Immunsystem im Zusammenspiel mit einem Mangel an Nährstoffen wirkt sich unwillkürlich auch auf die Haut aus. Rötungen, Ekzeme und Akne können eine Folge sein. Zudem wird die Entstehung von Nagel- und Fußpilz begünstigt.
Neben diversen physischen Symptomen kann ein Befall mit Candida die psychische Verfassung beeinflussen. Starke Stimmungsschwankungen, Depressionen und Konzentrationsstörungen können durch eine Infektion herbeigeführt werden. Ferner klagen einige Betroffene über Panikattacken oder Schwindelgefühle.
Symptome eines Candida Befalls sind unspezifisch
Ob die wahrgenommenen Symptome von Hefepilzen im Darm verursacht werden, ist nicht immer eindeutig. Typische Merkmale eines Candida Pilzbefall wie Blähungen oder eine variierende Konsistenz des Stuhlgangs können zwar auf eine Infektion schließen, weisen jedoch auch auf zahlreiche andere Erkrankungen des Verdauungstrakts hin. Gewissheit liefern erst genaue Untersuchungen.
Was ist die Candidose?
Bei der sogenannten Candidose handelt es sich um eine lokale Infektion mit einem Hefepilz der Gattung Candida. In den allermeisten Fällen ist Candida albicans der Erreger des Infekts, der auch als Candidiasis oder Candidamykose bezeichnet wird.
Die auch als Hefemykose bezeichnete Erkrankung tritt meist im Bereich der Haut und Schleimhäute auf.
Liegt eine Candidose im Bereich der Schleimhäute vor, beispielsweise der empfindlichen Mundschleimhaut, spricht man von einem sogenannten Soor. Im Bereich der Mundschleimhaut wird dieser dann als orale Candidose bezeichnet. Insbesondere die orale Candidose zeigt zwei typische Verlaufsformen: die akute Form, welche oft bei Säuglingen auftritt und meist folgenlos abheilt sowie die chronische Form, welche sich beispielsweise beim Diabetiker oder immunsupprimierten Patienten findet.
Charakteristische Hautveränderungen
Klinisch ist die Candidose durch charakteristisch zusammenfließende Beläge gekennzeichnet, welche weißlich gefärbt und meist gut abwischbar sind. Wird dieser Belag abgetragen oder abgewischt, zeigt sich die Haut unter dem Belag meist deutlich gerötet und ist außerdem durch eine leicht provozierbare Blutung auffällig.
Wenn eine Candidose vorliegt, können diese Sekundärinfektionen mit anderen Erregern begünstigen, wodurch ein schwerer Hautinfekt auftreten kann, der Merkmale aufweist, welche nicht der Candidose entsprechen.
Feucht und warm: Idealbedingungen zur Vermehrung von Candida albicans
Da die Hefepilze sich unter feuchten und warmen Bedingungen am besten vermehren können, sind bei der Lokalisation der Candidiasis meist Körperareale betroffen, welche genau diese Voraussetzungen aufweisen. Daher sind meist feuchte Hautfalten und insbesondere die Zehen- und seltener die Fingerzwischenräume hiervon betroffen. Weitere typische Lokalisationen sind die Leistenbeugen oder weitere Stellen, an welchen die Haut direkt aufeinander liegt, wie es beispielsweise beim Übergewicht der Fall sein kann. Bei Frauen findet sich eine Candidose häufig auch in der sogenannten Unterbrustfalte, da hier ideale Bedingungen für die Vermehrung und das kontinuierliche Wachstum von Candida albicans bestehen.
Die Verbreitung des Hefepilzes wird auch durch einen Wärmestau begünstigt, welcher meist mit Schwitzen vergesellschaftet ist und dadurch ein perfektes feucht-warmes Milieu für die Candidiasis schafft. Diese Bedingungen sind zum einen bei Kleidung erfüllt, welche keine ausreichende Luft- und Feuchtigkeitszirkulation ermöglicht (beispielsweise bei Synthetikfasern) oder klassischerweise auch im Windelbereich bei Säuglingen, bei der im Rahmen der Windeldermatitis ebenfalls eine Infektion mit Candida albicans nachweisbar ist.
Eine weitere typische Manifestation der Candidose findet sich im Genitalbereich. Bei der typischen Candidose des Mannes am Penis können Rötung und Schuppung sowie starker Juckreiz nachgewiesen werden. Bei Frauen kommt es bei der Candidose im Vaginalbereich zu einer entzündlich geröteten und geschwollenen Scheidenschleimhaut, begleitet von weißlich-bröckligem Ausfluss. Bei beiden Geschlechtern kann zusätzlich auch die Harnröhre mit Candida albicans infiziert sein, was dann außerdem weitere Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen bewirkt.
Selten: Befall innerer Organe
Bei einer Schwäche der Immunabwehr kann eine Candidamykose auch innere Organe befallen, beispielsweise Lunge, Nieren oder auch den gesamten Magen-Darm-Trakt. Man spricht dann von einer systemischen Candidose. Dies kann auch zu einer Zirkulation der Hefepilze in der Blutbahn bewirken, wobei dies dann Candida-Sepsis genannt wird.
Ein Befall der Organe mit Candida-Pilzen kann tödlich verlaufen.
Was ist ein Candida Spucktest?
Mittels eines Candida Spucktests kann man auf einfache und schnelle Weise ein übermäßiges Vorkommen des Hefepilzes Candida erkennen. Über ein Nährmedium, auf das man seinen Speichel gibt, ist anhand der folgenden Reaktion feststellbar, ob sich der Hefepilz in der Mundflora befindet und in welchem Ausmaß.
Der Test ist unkompliziert auch zu Hause durchführbar und bedarf keinerlei professionelles Equipment oder wissenschaftliche Kenntnisse. Man benötigt für den Versuch lediglich ein Behältnis und eine Substanz, die als Brutstätte dient. Einfaches Leitungswasser ist dafür äußerst geeignet. Der Selbsttest ersetzt keine ärztliche Diagnose und besitzt einige Fehlerquellen, kann aber deutliche Hinweise auf einen möglichen Befall mit Candida liefern.
Vorgehensweise beim Candida Test
Direkt nach dem Aufstehen wird der morgendliche Speichel im Mund gesammelt, etwas durch den Mundraum bewegt und in ein Glas stilles und nicht zu kaltes Wasser gespuckt. Der Speichel sollte an der Oberfläche schwimmen und in ausreichender Menge abgegeben werden. Das Wasser dient als Nährboden, in welchem sich der Hefepilz Candida optimal vermehren kann. Das Aufnehmen von Nahrung oder Flüssigkeit vor dem Test kann das Ergebnis manipulieren und sollte vermieden werden.
Sind Hefepilze des Typs Candida im Mundraum, kommt es innerhalb der nächsten Minuten und Stunden zu einer sichtbaren Reaktion. Gibt man etwas Zucker in das Wasser, wird der Effekt merklich beschleunigt. Mit dem Wasserglas werden die Verhältnisse im menschlichen Körper simuliert, in dem sich Hefepilze wie Candida bei einer Schwächung des Immunsystems ungehindert vervielfältigen können.
Auswertung des Spucktests auf den Hefepilz Candida
Bilden sich nach einiger Zeit unter dem Speichel einzelne Fäden aus, die sich Richtung Glasboden erstrecken, kann man von einem Befall mit Hefepilzen ausgehen. Auch das Entstehen von schwebenden Wolken, die sich auf dem Grund sammeln, oder milchigen Flocken ist möglich und ein spezifisches Anzeichen für das Vorkommen von Candida. Je schneller die Reaktion im Glas abläuft, desto wahrscheinlicher ist eine übermäßige Besiedlung mit dem Hefepilz.
Ist keine Reaktion zu beobachten und der Speichel schwimmt wie zu Beginn des Versuchs an der Oberfläche des Wassers, liegen keine Hefepilze im Mundraum vor. Der Candida Test gibt jedoch keinen klaren Aufschluss darüber, ob sich der Pilz in anderen Körperregionen befindet. So ist auch bei einem negativen Testergebnis ein Befall des Darms oder der Vaginalschleimhaut denkbar.
Der Selbstversuch ist wissenschaftlich nicht korrekt, da beispielsweise die Einnahme von Medikamenten eine Reaktion ganz verhindern oder verzögern kann. Ist der Körper leicht dehydriert, kann das Ergebnis des Versuchs sogar falsch-positiv ausfallen. Dann kommt es zu einer Reaktion, obwohl die untersuchte Person gar nicht an einem Befall mit Candida Hefepilzen leidet.
Candida Darmpilz Test über Stuhlprobe
Bemerkt man an sich selbst die typischen Candida Darmpilz Symptome, so gibt es die Möglichkeit eines Tests, der deutlich zuverlässiger ist. Der Stuhltest, bei dem über 2-3 Tage täglich etwas Stuhl gesammelt und im Labor analysiert wird, ist inzwischen bequem zu Hause durchzuführen.
Wir halten für Sie einen Artikel „Candida Darmpilz-Test“ bereit, in dem Sie alles nachlesen und den Candida Test bestellen können.